Donnerstag, Juni 01, 2006
Taucke und die Damenbinden …
Witzig und auch sehr seltsam. Heute habe ich ein paar Internet-Suchmaschinen ausprobiert, weil wir mit ein paar Leuten über Google-Alternativen plauschten.
Was liegt näher, anhand des eigenen Namens mal zu überprüfen, was es denn so im www über einen zu finden gibt. Zumal Taucke ja nun kein Allerweltsname ist. Ein paar Tauckes gibt es aber schon. Herr John Taucke, seines Zeichens ebenfalls Illustrator im Werbebereich, war mir aber bislang vollkommen unbekannt. Nun zeigt ausgerechnet das "Museum Of Menstruation And Women's Health" auf seiner Website eine Arbeit des Mannes: Nämlich seine Illustrationen für für die erste Kotex-Damenbinden-Werbekampagne. Hier, hier und hier.
Unbegabt war dieser Taucke nicht, wie man sieht.
Schön, oder?
Heute sieht das Erscheinungsbild von Kotex so aus. Kinder, wie die Zeit vergeht!
Was liegt näher, anhand des eigenen Namens mal zu überprüfen, was es denn so im www über einen zu finden gibt. Zumal Taucke ja nun kein Allerweltsname ist. Ein paar Tauckes gibt es aber schon. Herr John Taucke, seines Zeichens ebenfalls Illustrator im Werbebereich, war mir aber bislang vollkommen unbekannt. Nun zeigt ausgerechnet das "Museum Of Menstruation And Women's Health" auf seiner Website eine Arbeit des Mannes: Nämlich seine Illustrationen für für die erste Kotex-Damenbinden-Werbekampagne. Hier, hier und hier.
Unbegabt war dieser Taucke nicht, wie man sieht.
Schön, oder?
Heute sieht das Erscheinungsbild von Kotex so aus. Kinder, wie die Zeit vergeht!
Montag, Mai 29, 2006
Alex Toth ist tot
Wie www.tothfans.com mitteilt, ist die Comiczeichnerlegende am 27. Mai im Alter von 78 Jahren verstorben.
Alex Toth war einer der ganz wichtigen amerikanischen Zeichner. Sein Einfluss auf die Entwicklung des Mediums ist immens, auch wenn er zumindest für die Öffentlichkeit immer im Schatten seiner berühmteren Kollegen stand.
Toth war das, was man einen "Artist's Artist" nennt. Ein Künstler für Künstler, ein Mann dessen Werk es zu studieren gilt.
Aber was schreibe ich mir die Hand fusselig, lest lieber hier warum es Toth auf die Speed-Liste der 100 besten Comics geschafft hat. Einen guten Text von Sascha Thau über Toth findet man auch auf Comicgate.
Mittwoch, Mai 10, 2006
ELBSCHOCK – Boulevardesk, bösartig und gemein
Ein Heft für die Menschen von heute. Das neue Comicmagazin der Alligatorfarm kommt wie ein Happen Rohtenburger Kannibalenkost: Aus der Hose, frisch auf den Tisch
Unsere Welt ist schon eine sehr verrückte …
Dem Einen schlägt das Herz nach der Errichtung eines Gottesstaates, der Andere betet Shareholder Value an. Der Nächste wiederum hält es mit der Rassenlehre, einem anderen ist das alles egal, ihn verzückt der Gedanke an gebratenem Penisfleisch. Die Einen sperren ihre Kinder ein und lassen sie kläglich verhungern, die Anderen bringen den Nachwuchs gleich nach der Geburt um. Vielleicht besser als später im nuklearen Fallout elendig zu krepieren? Oder an den Folgen einer Klimakatastrophe? Wohl kaum! Religiöser Wahn, Mordlust, Terror, Hass und kollektiver Wahnsinn sind fester Bestandteil unserer angeblich aufgeklärten und ach so freien Gesellschaft. Grade in einer Metropole wie Hamburg glaubt man den Zerfall unserer Zivilisation ganz besonders deutlich zu spüren. Jede Schlagzeile der Boulevard-Presse atmet den Geist des Weltuntergangs. Und nicht nur die. Eine ganze Industrie von "Fachleuten", "Intellektuellen", "Journalisten" und Medienunternehmern lebt nicht schlecht von den Prognosen des Untergangs des Abendlandes, von der Angst vor Terroristen, Kannibalen, Ausländern, Kinderschändern, dem aktuell drohenden Krieg und, und, und … Den Bürger schauderts.
Den Comicleser indes erinnern manche mediale Untergangsszenarien an die Storys alter Horror- und Science-Fiction-Comics. Vornehmlich jener aus den alten amerikanischen Verlagen E.C. und Warren, welche in den 50er bzw. 70er Jahren Erfolge feierten.
Und wer in der Punkszene weite Teile seines Lebens verbrachte, kann angesichts des Ganzen zumeist eh nur müde lächeln: So jemand weiss oft genug, dass die Menschheit keine Zukunft hat, dass alle Systeme und Weltanschauungen lediglich kleine Hoffnungsschimmer angesichts des drohenden Armageddon bieten. Spricht ja nicht dagegen, bis dahin eine gute Zeit zu haben.
Ich kann nicht für den Comixpunker Karl Nagel sprechen was ihn denn nun genau bewogen hat, ein Comicheft herauszugeben, welches oben angeführte Ängste aufs Geschmackloseste thematisiert. Und zwar dass es eine Freude ist! Persönlich glaube ich ja, dass Nagel so einen kleinen, bösen Zwerg im Quadrat-Schädel wohnen hat, der ihm mit Hilfe eines kleinen Vorschlaghammers Botschaften ins Kleinhirn meisselt, die ihn dann solche Dinge tun lassen. Nunja, Spekulation meinerseits. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Nagel auffällig wird. Wer sich für Weiteres rund um Nagel interessiert, besuche einfach seine Homepage.
Zurück zum Thema, nämlich Elbschock. Ich weiss noch ganz genau, wie ich mit Karl vor nicht ganz zwei Jahren durchs schöne Bahrenfeld spazieren ging und wir darüber sprachen, was wir beide vermissen: Comicgeschichten, erzählt in klassischer Short-Story-Tradition, aber im Hier und Jetzt angelegt. Deutschland statt den USA, Hamburg statt New York, Bahrenfeld statt Arkham …
Ein paar Monate nach dieser Unterhaltung packte ich mit an um die Räume des Zeichenstudios und Verlages Alligatorfarm einzuräumen, noch mal ein paar Wochen später zeichneten die ersten Wahnsinnigen schon drauf los. Schneller, als manch Szenehaudegen "man müsste mal …" ausposaunen, haben Karl Nagel, mein Hirnhardt-Partner-In-Crime Wittek und die Damen- und Herrschaften Vincent Burmeister, Philip Cassirer, Simone Kesterton, Till Felix, Kai Hirdt, Nique Oelkers und Arne Peters dann tatsächlich Comics produziert, die es in sich haben. Hinzu kommt, dass Elbschock nicht einmal das einzige Projekt der Alligatorfarm ist. Perry gibt es ja auch noch. Elbschock ist jedenfalls genau das Ding, über das wir damals gesprochen haben. Vieles von dem, was in den Medien Thema ist finden wir hier wieder. Allerdings in reinerer, ehrlicherer Form. Wo anderen Orts noch so getan wird, als gehe es um Wahrheit und Information, wird hier der Lust an der Sensation gefrönt. Und einem nebenbei der Spiegel vorgehalten. Schaut man nicht selber gerne hin, wenn es irgendwo knallt? Wie gross ist die eigene Gier darauf, den Blick auf die blutigen Folgen des Terrors und der Gewalt zu fokussieren? Egal, wie die Antwort ist: Bei Elbschock handelt es sich in jedem Fall um gutes Entertainment aus der Feder Karl Nagels. Für die zeichnerische Qualität bürgt das Talent der Zeichner und der strenge Blick von Wittek, der so etwas wie ein Art Director beim Entstehen der Comics ist. Und selber mit Hunger eine seiner besten Arbeiten überhaupt vorlegt.
So, nun habe ich aber genug Eier geschaukelt und bitte einfach darum, sich auf www.elbschock.de und www.fleischbar.de selbst ein Bild dieses Bahrenfelder Qualitätsproduktes zu machen. Elbschock wird grade gedruckt, in den nächsten Tagen wird es ausgeliefert.
Da kommt was auf uns zu …
Unsere Welt ist schon eine sehr verrückte …
Dem Einen schlägt das Herz nach der Errichtung eines Gottesstaates, der Andere betet Shareholder Value an. Der Nächste wiederum hält es mit der Rassenlehre, einem anderen ist das alles egal, ihn verzückt der Gedanke an gebratenem Penisfleisch. Die Einen sperren ihre Kinder ein und lassen sie kläglich verhungern, die Anderen bringen den Nachwuchs gleich nach der Geburt um. Vielleicht besser als später im nuklearen Fallout elendig zu krepieren? Oder an den Folgen einer Klimakatastrophe? Wohl kaum! Religiöser Wahn, Mordlust, Terror, Hass und kollektiver Wahnsinn sind fester Bestandteil unserer angeblich aufgeklärten und ach so freien Gesellschaft. Grade in einer Metropole wie Hamburg glaubt man den Zerfall unserer Zivilisation ganz besonders deutlich zu spüren. Jede Schlagzeile der Boulevard-Presse atmet den Geist des Weltuntergangs. Und nicht nur die. Eine ganze Industrie von "Fachleuten", "Intellektuellen", "Journalisten" und Medienunternehmern lebt nicht schlecht von den Prognosen des Untergangs des Abendlandes, von der Angst vor Terroristen, Kannibalen, Ausländern, Kinderschändern, dem aktuell drohenden Krieg und, und, und … Den Bürger schauderts.
Den Comicleser indes erinnern manche mediale Untergangsszenarien an die Storys alter Horror- und Science-Fiction-Comics. Vornehmlich jener aus den alten amerikanischen Verlagen E.C. und Warren, welche in den 50er bzw. 70er Jahren Erfolge feierten.
Und wer in der Punkszene weite Teile seines Lebens verbrachte, kann angesichts des Ganzen zumeist eh nur müde lächeln: So jemand weiss oft genug, dass die Menschheit keine Zukunft hat, dass alle Systeme und Weltanschauungen lediglich kleine Hoffnungsschimmer angesichts des drohenden Armageddon bieten. Spricht ja nicht dagegen, bis dahin eine gute Zeit zu haben.
Ich kann nicht für den Comixpunker Karl Nagel sprechen was ihn denn nun genau bewogen hat, ein Comicheft herauszugeben, welches oben angeführte Ängste aufs Geschmackloseste thematisiert. Und zwar dass es eine Freude ist! Persönlich glaube ich ja, dass Nagel so einen kleinen, bösen Zwerg im Quadrat-Schädel wohnen hat, der ihm mit Hilfe eines kleinen Vorschlaghammers Botschaften ins Kleinhirn meisselt, die ihn dann solche Dinge tun lassen. Nunja, Spekulation meinerseits. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Nagel auffällig wird. Wer sich für Weiteres rund um Nagel interessiert, besuche einfach seine Homepage.
Zurück zum Thema, nämlich Elbschock. Ich weiss noch ganz genau, wie ich mit Karl vor nicht ganz zwei Jahren durchs schöne Bahrenfeld spazieren ging und wir darüber sprachen, was wir beide vermissen: Comicgeschichten, erzählt in klassischer Short-Story-Tradition, aber im Hier und Jetzt angelegt. Deutschland statt den USA, Hamburg statt New York, Bahrenfeld statt Arkham …
Ein paar Monate nach dieser Unterhaltung packte ich mit an um die Räume des Zeichenstudios und Verlages Alligatorfarm einzuräumen, noch mal ein paar Wochen später zeichneten die ersten Wahnsinnigen schon drauf los. Schneller, als manch Szenehaudegen "man müsste mal …" ausposaunen, haben Karl Nagel, mein Hirnhardt-Partner-In-Crime Wittek und die Damen- und Herrschaften Vincent Burmeister, Philip Cassirer, Simone Kesterton, Till Felix, Kai Hirdt, Nique Oelkers und Arne Peters dann tatsächlich Comics produziert, die es in sich haben. Hinzu kommt, dass Elbschock nicht einmal das einzige Projekt der Alligatorfarm ist. Perry gibt es ja auch noch. Elbschock ist jedenfalls genau das Ding, über das wir damals gesprochen haben. Vieles von dem, was in den Medien Thema ist finden wir hier wieder. Allerdings in reinerer, ehrlicherer Form. Wo anderen Orts noch so getan wird, als gehe es um Wahrheit und Information, wird hier der Lust an der Sensation gefrönt. Und einem nebenbei der Spiegel vorgehalten. Schaut man nicht selber gerne hin, wenn es irgendwo knallt? Wie gross ist die eigene Gier darauf, den Blick auf die blutigen Folgen des Terrors und der Gewalt zu fokussieren? Egal, wie die Antwort ist: Bei Elbschock handelt es sich in jedem Fall um gutes Entertainment aus der Feder Karl Nagels. Für die zeichnerische Qualität bürgt das Talent der Zeichner und der strenge Blick von Wittek, der so etwas wie ein Art Director beim Entstehen der Comics ist. Und selber mit Hunger eine seiner besten Arbeiten überhaupt vorlegt.
So, nun habe ich aber genug Eier geschaukelt und bitte einfach darum, sich auf www.elbschock.de und www.fleischbar.de selbst ein Bild dieses Bahrenfelder Qualitätsproduktes zu machen. Elbschock wird grade gedruckt, in den nächsten Tagen wird es ausgeliefert.
Da kommt was auf uns zu …
Freitag, Mai 05, 2006
PLOP!
Juchheissa, heute kam die Post in Gestalt von Herrn Wittek und brachte Plop Nr. 75! "Wasndas"?, werden sich jetzt manche fragen, und warum freut sich der Herr Taucke so darüber?
Nun, das Plop ist nichts geringeres als das dienstälteste Comic-Fanzine Deutschlands, welches mit dieser 75. Ausgabe sein 25-jähriges Jubiläum feiert! Tatsächlich ein Grund zu feiern, denn Plop ist kein uninspiriertes Kopierheftchen, sondern schlicht und einfach ein Phänomen. Das Konzept, jedem Zeichner eine Plattform zu bieten und grade Anfängern erste Veröffentlichungen zu ermöglichen, hat das Plop zu einem wichtigen Organ (nicht nur) für den Zeichnernachwuchs gemacht. Welcher sich auf den Leserbriefseiten auch rege austauscht. Legendär sind auch die gezeichneten Interviews, welche Herausgeber Andreas Alt mit Comiczeichnern führt.
Das ABC der Plop-Mitwirkenden der letzten 25 Jahre, welches in der Nummer 75 abgedruckt ist, macht Eindruck. Neben fast allen in der Comic-Szene geschätzten deutschen Independent - Zeichnern finden sich auch Namen wie Walter Moers oder Rattelschneck. Andreas Alt hat in seinem Rückblick in der Jubiläumsausgabe den grossen Namen allerdings keinen Platz eingeräumt. Um mal aus seinem Vorwort zu zitieren:
Die Berühmtheiten – allen voran Walter Moers – sind schon oft genannt worde. Ich habe mir die Leute rausgesucht, die ich mal für Plop interviewt habe oder porträtiert habe, und nachgeforscht, was aus ihnen geworden ist. Wie zu erwarten, kam dabei keine reine Jubelarie heraus, denn die einen haben mehr Glück im Leben, die anderen weniger, manche bleiben den Comics immer treu, für manche ist es eine Episode, die sie irgendwann abschliessen.
Und so finden sich im Heft Nachfragen an 26 ehemals Interviewte. Was sich sehr spannend liest.
Plop 75 ist aber weit mehr als ein Rückblick auf die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte: Das Heft ist das Porträt einer höchst lebendigen, kleinen, aber feinen Comic-Gemeinde. Insofern eben wie immer.
Plop 75 kann bei Andreas Alt für drei Euronen bestellt werden, ein Vierer-Abo kostet 10 Euro!
Kontakt:
andreas_alt@t-online.de
oder
Andreas Alt
Kreuzbergstraße 7
36100 Petersberg
Donnerstag, Mai 04, 2006
Ooops, verpennt! Neues aus Bahrenfeld …
Ganz dringend ein paar Worte in eigener Sache: Nein, dieser Blog ist nicht tot! Ich war zum Einen bloss etwas abgelenkt durch diverse Dinge die plötzlich in meinem Leben passieren und habe deshalb etwas das Schreiben vergessen! Ich gelobe Besserung! Zum Anderen hat es ewig keine neuen Hirnhardt mehr gegeben. Liegt nicht an uns Machern, sondern an Spiegel-Online. Da muss Zeit und Muße sein, die Strips online zu stellen – und wenn viel los ist, bleibt wohl mal was auf der Strecke. Ein Umstand, der mich leider ansteckte hier nix zu tun. Sorry!
Aber ich gelobe Besserung: Ab jetzt wieder mehr zu lesen an dieser Stelle. Ehrlich. Kein Witz. Ich schwör. Escht.
Donnerstag, April 13, 2006
Makoma und davor: Richard Corbens Comicwelt
In meiner Nachbarschaft fällt ein Wort in letzter Zeit besonders oft: MAKOMA. Mit Makoma ist hier aber nicht die gleichnamige Sängerin gemeint, sondern ein neuer Hellboy-Comic, den Hellboy-Schöpfer Mike Mignola mit Zeichnerlegende Richard Corben verwirklicht hat. Ein schönes Stück grafischer Literatur, welches in Leuten, denen der Name Richard Corben wenig bis garnix sagt, Neugierde auf die früheren Werke des Meisters wecken kann.
Von Richard Corben kennen jüngere Comicleser oft nur seine Arbeiten für die Superheldenverlage Marvel und DC, für die er Abenteuer vom Hulk, von Luke Cage und dem Punisher illustrierte. Dabei ist diese Phase in Corbens Karriere seine künstlerisch am wenigsten wertvolle. Corben zeichnet für die Mainstream-Verlage lediglich, weil er Geld verdienen muss. Maßstäbe hat Corben seit den späten 60er Jahren in Underground-Publikationen gesetzt. Seine Geschichten aus den Bereichen Horror, Fantasy und Science Fiction setzten grafisch vollkommen neue Akzente. Inhaltlich waren sie einerseits geprägt vom steigenden Bewusstsein für ökologische und Antikriegs-Themen, andererseits standen sie in der Tradition düsterer Erzähler wie H.P. Lovecraft und Edgar Allen Poe, von denen er auch einige Geschichten umsetzte. Später arbeitete er für die Horrormagazine des Warren-Verlages und für Heavy Metal. Mit Veröffentlichung in dessen europäischen Schwestermagazinen Metal Hurlant und Schwermetall wurde Corben in den 70er und 80er Jahren auf dieser Seite des Atlantik berühmt. Hierzulande wurden Sagen wie DEN, Mutant World oder Bloodstar zu Klassikern, während Corben in den USA lediglich von recht wenigen Fans verehrt wurde. In seinem eigenen Verlag Fantagor veröffentlichte Corben diverse Serien bis aus finanziellen Gründen die Pforten geschlossen wurden. Ein Jammer, ein Jammer ...
Nun denn, an dieser Stelle also die dringende Empfehlung sich mit Corbens Werk auseinander zu setzen.
DEN, Mutant World, Bloodstar und viele seiner Kurzgeschichten sind nichts Geringeres als ewige Klassiker des Medium Comic und gehören in jede anständige Bibliothek.
Schöne Gallerien mit Corben-Werken (darunter alle Cover der hier erwähnten Werke) gibt es auf dieser französischen Seite.
Nicht sehr schön (Corben ist nun wirklich kein Webdesigner), dafür aber mit einer Liste aller Werke: Corbenstudios.com
Deutschprachige Corben-Comics erschienen beim Volksverlag und bei Carlsen, vieles findet sich immer mal recht preiwert auf Börsen, im Comicshop oder bei eBay.
Von Richard Corben kennen jüngere Comicleser oft nur seine Arbeiten für die Superheldenverlage Marvel und DC, für die er Abenteuer vom Hulk, von Luke Cage und dem Punisher illustrierte. Dabei ist diese Phase in Corbens Karriere seine künstlerisch am wenigsten wertvolle. Corben zeichnet für die Mainstream-Verlage lediglich, weil er Geld verdienen muss. Maßstäbe hat Corben seit den späten 60er Jahren in Underground-Publikationen gesetzt. Seine Geschichten aus den Bereichen Horror, Fantasy und Science Fiction setzten grafisch vollkommen neue Akzente. Inhaltlich waren sie einerseits geprägt vom steigenden Bewusstsein für ökologische und Antikriegs-Themen, andererseits standen sie in der Tradition düsterer Erzähler wie H.P. Lovecraft und Edgar Allen Poe, von denen er auch einige Geschichten umsetzte. Später arbeitete er für die Horrormagazine des Warren-Verlages und für Heavy Metal. Mit Veröffentlichung in dessen europäischen Schwestermagazinen Metal Hurlant und Schwermetall wurde Corben in den 70er und 80er Jahren auf dieser Seite des Atlantik berühmt. Hierzulande wurden Sagen wie DEN, Mutant World oder Bloodstar zu Klassikern, während Corben in den USA lediglich von recht wenigen Fans verehrt wurde. In seinem eigenen Verlag Fantagor veröffentlichte Corben diverse Serien bis aus finanziellen Gründen die Pforten geschlossen wurden. Ein Jammer, ein Jammer ...
Nun denn, an dieser Stelle also die dringende Empfehlung sich mit Corbens Werk auseinander zu setzen.
DEN, Mutant World, Bloodstar und viele seiner Kurzgeschichten sind nichts Geringeres als ewige Klassiker des Medium Comic und gehören in jede anständige Bibliothek.
Schöne Gallerien mit Corben-Werken (darunter alle Cover der hier erwähnten Werke) gibt es auf dieser französischen Seite.
Nicht sehr schön (Corben ist nun wirklich kein Webdesigner), dafür aber mit einer Liste aller Werke: Corbenstudios.com
Deutschprachige Corben-Comics erschienen beim Volksverlag und bei Carlsen, vieles findet sich immer mal recht preiwert auf Börsen, im Comicshop oder bei eBay.
Montag, April 10, 2006
VIVA la Reddition!
Erst gestern drückt mir der gute Wittek eine seiner Lieblingsausgaben der Reddition (mit Art Spiegelman - Porträt) in die Hand:"Hier, das MUSS ich dir ausleihen!" Für mich wie ein ein Befehl, an dieser Stelle der Reddition zu huldigen. Zumal mich immer wieder das Gefühl beschleicht, dass viel zu wenig Leute das Blatt kennen. Seit 1984 erscheint die Reddition nun schon, zunächst als Fanzine, welches sich dann aber binnen weniger Ausgaben zum wichtigen Fachmagazin mauserte. Um das Aktuelle und Zeitgeistige geht es her nicht, vielmehr erscheinen die Ausgaben mit Themenschwerpunkten wie Western, zum französischen Magazin Metal Hurlant oder jüngst zu Disney-Comics. Legendär sind die Porträts von Zeichnergöttern wie Jacques Tardi und Hugo Pratt. Und natürlich Hergé, zu dem die Macher von Beginn an regelmäßig veröffentlichten.
Wer sich aufgrund dieses Eintrages ein erstes Heft bestellt darf sich dann gerne mal bei mir persönlich melden und Meldung machen, wie es gefällt. Würde mich wirklich interessieren!
So, Werbung Ende.
Wer sich aufgrund dieses Eintrages ein erstes Heft bestellt darf sich dann gerne mal bei mir persönlich melden und Meldung machen, wie es gefällt. Würde mich wirklich interessieren!
So, Werbung Ende.
Dienstag, März 28, 2006
Dr. Hirnhardt besiegt die Vogelgrippe!
Freude schöner Götterfunken!
Die grausame Vogelgrippe ist endlich besiegt!
Alles Nähere im neuen Hirnhardt-Strip!
Am meisten Spaß hat es mir dabei übrigens gemacht, den Hühnerlungen-Karton zu colorieren. Ich hatte dabei ein Arrangement von alter Pizza mit plattgefahrener Taube vor Auge und ich hoffe, der Comic versprüht ein wenig den Charme dieses Gedankens. Enjoy!
Die grausame Vogelgrippe ist endlich besiegt!
Alles Nähere im neuen Hirnhardt-Strip!
Am meisten Spaß hat es mir dabei übrigens gemacht, den Hühnerlungen-Karton zu colorieren. Ich hatte dabei ein Arrangement von alter Pizza mit plattgefahrener Taube vor Auge und ich hoffe, der Comic versprüht ein wenig den Charme dieses Gedankens. Enjoy!
Montag, März 27, 2006
Schnell noch die Comixene 92 kaufen …
Ganz kurz noch eine Kaufempfehlung bevor die Comixene 93 erscheint und die Ausgabe 92 am Kiosk ablöst. In der Comixene 92 findet man nämlich in der aktuellen Folge von Witteks Serie "Comiczeichner sind …" zwei gewisse Herren, die einen Strip bei Spiegel-Online unterbringen. Ausserdem wird neben den üblichen News aus der Branche über weiteres Hamburger Zeug wie der Alligatorfarm und Heftich7 Tokyo Punk berichtet.
Also: kaufen, kaufen, kaufen.
Also: kaufen, kaufen, kaufen.
Richard Fleischer ist tot …
"Soylent Green ist Menschenfleisch! Soylent Green ist Menschenfleisch!" - wer in den späten 70ern und frühen 80ern wie ich erste spätabendliche Fernseherfahrungen machen durfte, erinnert sich an diese Schreie, hervorgestossen aus Charlton Hestons (aus der Synchronstimme Heinz Petruo, um genauer zu sein) heiserer Kehle im Film Jahr 2022 … die überleben wollen. Dieser Richard Fleischer-Science Fiction-Film nach einem Harry Harrison-Roman trägt große Mitschuld daran, dass ich ein Fan dieses Genres wurde und in der Tennagerzeit fast nur SciFi-Romane las. Asimov, Bradbury, Clarke, später dann Dick und Aldiss, das ganze Programm eben.
Richard Fleischer beeindruckte mich aber schon früher. Einer der ersten Filme, die ich am Samstagabend im ZDF sehen durfte, war sein Abenteuerfilm Die Wikinger mit Kirk Douglas, für den kleinen Sven ebenfalls eine echte Erfahrung. Ähnliches kann ich auch über weitere Filme Fleischers sagen, wie zum Beispiel seine Asimov - Verfilmung Die fantastische Reise (mit einem schrecklich unlogischem Schluss, aber fantastischen Effekten und einem unheimlichen Donald Pleasence) und natürlich 20 000 Meilen unter dem Meer nach Jules Verne. So wie mir geht es vermutlich vielen. Richard Fleischers Abenteuerfilme gehörten in dieser Fernsehepoche zum heranwachsen dazu.
Aber Fleischer hatte einiges mehr auf der Pfanne: Tora! Tora! Tora! gilt nach wie vor als DER Kriegsfilm über den Agriff auf Pearl Harbour. Bei diesem Film führte Fleischer bei den "amerikanischen Szenen" Regie, die japanischen Szenen wurden durch seine Kollegen Kinji Fukasaku und Toshio Masuda inszeniert. Über die japanische Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg hatte er bereits den Dokumentarfilm Design For Death produziert, für den er 1948 einen Oscar bekam.
Auch im Historienfilm (Barabbas) und Thriller (The Boston Strangler) setzte Fleischer Akzente. Kann man sich unterschiedlichere Filme vorstellen als Die fantastische Reise und Mr Majestyk, einer Elmore Leonard-Verfilmung mit Charles Bronson? Fleischer war ein großartiger Handwerker, einer der mit großen Ensembles und Ausstattungen umgehen konnte.
Letzten Freitag ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.
Richard Fleischer beeindruckte mich aber schon früher. Einer der ersten Filme, die ich am Samstagabend im ZDF sehen durfte, war sein Abenteuerfilm Die Wikinger mit Kirk Douglas, für den kleinen Sven ebenfalls eine echte Erfahrung. Ähnliches kann ich auch über weitere Filme Fleischers sagen, wie zum Beispiel seine Asimov - Verfilmung Die fantastische Reise (mit einem schrecklich unlogischem Schluss, aber fantastischen Effekten und einem unheimlichen Donald Pleasence) und natürlich 20 000 Meilen unter dem Meer nach Jules Verne. So wie mir geht es vermutlich vielen. Richard Fleischers Abenteuerfilme gehörten in dieser Fernsehepoche zum heranwachsen dazu.
Aber Fleischer hatte einiges mehr auf der Pfanne: Tora! Tora! Tora! gilt nach wie vor als DER Kriegsfilm über den Agriff auf Pearl Harbour. Bei diesem Film führte Fleischer bei den "amerikanischen Szenen" Regie, die japanischen Szenen wurden durch seine Kollegen Kinji Fukasaku und Toshio Masuda inszeniert. Über die japanische Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg hatte er bereits den Dokumentarfilm Design For Death produziert, für den er 1948 einen Oscar bekam.
Auch im Historienfilm (Barabbas) und Thriller (The Boston Strangler) setzte Fleischer Akzente. Kann man sich unterschiedlichere Filme vorstellen als Die fantastische Reise und Mr Majestyk, einer Elmore Leonard-Verfilmung mit Charles Bronson? Fleischer war ein großartiger Handwerker, einer der mit großen Ensembles und Ausstattungen umgehen konnte.
Letzten Freitag ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.