Donnerstag, April 13, 2006

 

Makoma und davor: Richard Corbens Comicwelt

In meiner Nachbarschaft fällt ein Wort in letzter Zeit besonders oft: MAKOMA. Mit Makoma ist hier aber nicht die gleichnamige Sängerin gemeint, sondern ein neuer Hellboy-Comic, den Hellboy-Schöpfer Mike Mignola mit Zeichnerlegende Richard Corben verwirklicht hat. Ein schönes Stück grafischer Literatur, welches in Leuten, denen der Name Richard Corben wenig bis garnix sagt, Neugierde auf die früheren Werke des Meisters wecken kann.
Von Richard Corben kennen jüngere Comicleser oft nur seine Arbeiten für die Superheldenverlage Marvel und DC, für die er Abenteuer vom Hulk, von Luke Cage und dem Punisher illustrierte. Dabei ist diese Phase in Corbens Karriere seine künstlerisch am wenigsten wertvolle. Corben zeichnet für die Mainstream-Verlage lediglich, weil er Geld verdienen muss. Maßstäbe hat Corben seit den späten 60er Jahren in Underground-Publikationen gesetzt. Seine Geschichten aus den Bereichen Horror, Fantasy und Science Fiction setzten grafisch vollkommen neue Akzente. Inhaltlich waren sie einerseits geprägt vom steigenden Bewusstsein für ökologische und Antikriegs-Themen, andererseits standen sie in der Tradition düsterer Erzähler wie H.P. Lovecraft und Edgar Allen Poe, von denen er auch einige Geschichten umsetzte. Später arbeitete er für die Horrormagazine des Warren-Verlages und für Heavy Metal. Mit Veröffentlichung in dessen europäischen Schwestermagazinen Metal Hurlant und Schwermetall wurde Corben in den 70er und 80er Jahren auf dieser Seite des Atlantik berühmt. Hierzulande wurden Sagen wie DEN, Mutant World oder Bloodstar zu Klassikern, während Corben in den USA lediglich von recht wenigen Fans verehrt wurde. In seinem eigenen Verlag Fantagor veröffentlichte Corben diverse Serien bis aus finanziellen Gründen die Pforten geschlossen wurden. Ein Jammer, ein Jammer ...
Nun denn, an dieser Stelle also die dringende Empfehlung sich mit Corbens Werk auseinander zu setzen.
DEN, Mutant World, Bloodstar und viele seiner Kurzgeschichten sind nichts Geringeres als ewige Klassiker des Medium Comic und gehören in jede anständige Bibliothek.
Schöne Gallerien mit Corben-Werken (darunter alle Cover der hier erwähnten Werke) gibt es auf dieser französischen Seite.
Nicht sehr schön (Corben ist nun wirklich kein Webdesigner), dafür aber mit einer Liste aller Werke: Corbenstudios.com
Deutschprachige Corben-Comics erschienen beim Volksverlag und bei Carlsen, vieles findet sich immer mal recht preiwert auf Börsen, im Comicshop oder bei eBay.



Comments: Kommentar veröffentlichen



<< Home

This page is powered by Blogger. Isn't yours?